Manuela Wimmer Lebenspädagogik Angebot Über mich Kontakt

Samstag, 19. Februar 2011

Leistungsdruck abbauen

aboutpixel.de / doof hier! © Joana Virck-Alevra
Um die Zeugniszeit kommen besonders Eltern mit deren Kindern in meine Beratungspraxis, die Probleme beim Lernen haben und von den Noten enttäuscht sind.
Meine berufliche Erfahrung ist, dass die Leistungen und das Verhalten in der Schule mit dem Druck, den sich die Kinder selber machen oder von außen spüren, im Zusammenhang stehen.
Erwartungen begegnen uns schon sehr früh.
Die meisten Eltern stellen sich, wenn sie an ihren künftigen Nachwuchs denken, ein "perfektes“ Kind vor. Mit dieser Erwartungshaltung setzen sich dann sowohl die Eltern selbst, als auch das Baby von Anfang an unter Druck.
Jeder kleine Erdenbürger möchte aber mit seinen natürlichen Anlagen, wie seinem Temperament, seiner Durchsetzungsfähigkeit und seinem Verstand akzeptiert und angenommen werden. Und ich denke jeder hat auch ein Recht darauf - egal wie alt er ist.
Die Besonderheiten und Eigenarten sollten von Anfang an ernst genommen und respektiert werden. Jeder Mensch bringt andere Kerneigenschaften, Stärken und Schwächen mit.
Viel zu sehr hängen Erwachsene fest, wie Kinder ihrer Meinung nach sein sollten und wie sie sie gerne hätten. Da wird oft der schulische Weg und die künftige berufliche Ausbildung gedanklich vorausgeplant. Dabei wird übersehen, sich wirklich auf die Kinder einzulassen und zu spüren, welche Bedürfnisse sie haben. Dabei kann es auch nötig sein Grenzen zu erkennen und auzuhalten.
Man glaubt es kaum, aber auch manche beruflich erfolgreiche Erwachsene leiden bis heute an Erfahrungen, die sie als Kind in der Schule oder mit dem Lernen gemacht haben. Viele träumen noch nach Jahren von Abschlussprüfungen oder Misserfolgen. Hier gilt es nochmals hinzuschauen, wo fühle ich Anspannung, wann habe ich mich als „Versager“ gefühlt, wo war ich angeblich „nicht gut genug“. Dann kann mit den alten Erfahrungen Frieden geschlossen werden. Denn für den Druck, den wir uns heute noch selbst machen, sind wir selbst verantwortlich.

Die Kinder sollen wir fördern und unterstützen, aber ihnen nicht durch unsere starren Vorstellungen die Luft zum Atmen nehmen. 




Ich mache mir grundsätzlich selbst so viel Druck, 
dass man diesen von außen gar nicht toppen kann.“
(Jürgen Klopp)